Gemeinsam mit dem Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe in Zentralamerika

Vom Rest der Welt fast unbemerkt, findet in Zentralamerika derzeit die größte Fluchtbewegung der Welt statt:

Der Weg ist gefährlich. Zwischen Kolumbien und Panama befindet sich ein tropisches Dschungelgebiet, das bis heute keinerlei Straßen, nicht einmal rudimentäre, hat. Dieser Dschungel ist bekannt als Darién. Selbst die Ruta Panamericana, ein Schnellstraßennetz mit immerhin 48.000 km Gesamtlänge hat hier eine Lücke, bekannt als „die grüne Hölle“ alias the Darién Gap.

Die Menschen sind dort auf Trampelpfaden zu Fuß unterwegs: Durch eine tropische Sumpflandschaft, dann über eine Bergkette, wo sie Höhen bis fast 2.000m überwinden müssen.

In Costa Rica kommen in Spitzenzeiten Tag für Tag bis zu 4.000 Menschen über die Grenze.

Im Austausch mit den Behörden vor Ort konnten wir erfahren, was der Staat unternimmt, um Menschen auf der Flucht zu helfen. Da so ziemlich alle weiter nach Norden Richtung USA wollen, hat Costa Rica einen Bus Shuttle zur nördlichen Grenze eingerichtet. Von dort gelangen die Menschen nach Nicaragua, eine Diktatur, die selbst ihre Opposition aus dem Land jagt. Als besonders zynisch empfand ich es, dass Nicaragua 150 Dollar pro Person für die Einreise verlangt. So kommen schnell 600 Dollar zusammen, die eine vierköpfige Flüchtlingsfamilie entrichten muss, um weiter zu kommen. Nicaragua profitiert von der Fluchtbewegung, ohne den Menschen irgendwie zu helfen oder Schutz zu gewährleisten.

Die IOM ist in Guatemala an drei Busbahnhöfen präsent, um den Menschen zu helfen. Dieser Einsatz ist alles andere als einfach, die Situation vieler Flüchtenden prekär: viele haben auf dem Weg alles verloren, sind beraubt oder misshandelt worden. In Guatemala erhalten sie eine medizinische Versorgung, Kinder bekommen Windeln und Babynahrung. Ich kann den Einsatz der Hilfskräfte nur bewundern. Und komme tief beeindruckt von dieser Reise zurück