Die Zeit für Provokationen auf dem Balkan muss vorbei sein

Militaerparade republika srpska
Martialischer Aufmarsch paramilitärischer Einheiten am 9. Januar 2022 im bosnischen Banja Luka. Quelle: tagesschau.de

Alljährlich missbrauchen serbische Nationalisten in Bosnien und Herzegowina das Familienfest des Hauspatronen am 9. Januar (Slava), um mit militärisch anmutenden Aufmärschen Angst und Schrecken zu verbreiten und die ethnische Spaltung im Land zu vertiefen. Höchstinstanzliche Urteile werden ignoriert und stattdessen die Richter am Verfassungsgericht beleidigt. In diesem Jahr wollen die Verantwortlichen den Aufmarsch in Sarajevo inszenieren. Dazu erklärt Boris Mijatovic, Bundestagsabgeordnet und Mitglied im Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union:

„Militärische Muskelspiele sind kein gutes Zeichen. Für Bosnien und Herzegowina steht der Weg nach Europa frei. Die Menschen im Land wünschen sich diese Entwicklung und eine friedliche Zukunft. Jede Regierung muss sich diesen Aufgaben stellen. Stattdessen erleben wir in Bosnien und Herzegowina erneut ethno-nationalistische Akteure, die mit großen Sprüchen den Weg der Provokation und der Zurschaustellung von Gewalt bevorzugen.

Ein serbischer Sonderweg bleibt jedoch eine historische Sackgasse, die ausschließlich Destabilität und Missgunst in der Region zur Folge hätte. Wer solche Handlungen vornimmt, dient nicht den Menschen, sondern einzig und allein den Interessen Russlands. Andauernde Konflikte in der Region bremsen jede wirtschaftliche Entwicklung, treiben noch mehr junge Kräfte aus den Ländern und führen zu Isolation und Armut. Das ist schlecht für das Zusammenleben auf unserem Kontinent und bedient offensichtlich die Wünsche von Herrn Putin.

Den Menschen in Bosnien und Herzegowina wünsche ich besinnliche und friedliche Festtage.“

Tagesschau 20 Uhr, Sendung vom 09.01.2022, Quelle: tagesschau.de